Endlich wieder PopcOhr!
Es ist schon ein befremdliches Gefühl: Nach rund einem halben Jahr Corona-Pause folge ich den Einbahnstraßenschildern und betrete den Gemeindesaal mit einer Alltagsmaske im Gesicht. Anstatt dass wir einander wie sonst herzlich begrüßen, bleiben die anderen Sängerinnen und Sänger auf ihren zugewiesenen Plätzen sitzen, nicken mir zu oder lächeln einmal quer durch den Saal. Auch ich suche meinen Sitzplatz mit Namensschild und kann jetzt auch meine Maske abnehmen. Die nächsten Stühle stehen 2,5 m von mir entfernt.
Es ist eine andere Stimmung im Saal als bei den Proben vor Corona. Aber dennoch überwiegt an diesem Abend ein anderes Gefühl: Endlich wieder PopcOhr! 🙂
Als unser Chorleiter Raphaël De Vos das erste Lied anstimmt, muss ich mich erst einmal an die ungewöhnliche Akustik gewöhnen. Durch die großen Abstände kommt bei mir in der letzten Reihe vom Rest des Chores kaum etwas an. Beim zweiten Lied beginnt der Frauenchor mit der ersten Strophe. Leiser, aber mit dem typischen PopcOhr-Sound, und ich merke, wie ich eine leichte Gänsehaut bekomme. Ja - genau das habe ich im letzten halben Jahr vermisst!
Vorausgegangen war in den Wochen zuvor ein organisatorischer Kraftakt. Mitte September ließ die Schleswig-Holsteinische Landesregierung Chorproben in Räumen grundsätzlich wieder zu, allerdings verbunden mit strengen Auflagen und Einschränkungen. Ein PopcOhr-Hygienekonzept musste erstellt und die Umsetzung in den Proben organisiert werden. Um die vorgegebenen Abstände während der Proben einzuhalten, teilte Raphaël De Vos den Chor in zwei Gruppen auf, die bis auf weiteres alle 14 Tage im Wechsel proben können. Verteilt auf den ganzen Saal mit maximalem Abstand zueinander waren damit die Voraussetzungen geschaffen, um am 24. September 2020 endlich wieder mit den Proben zu starten.
Eine Woche später ist dann zunächst die zweite Gruppe an der Reihe. Ein herzlicher Gruß und ganz viel Spaß und Freude auf diesem Weg von Gruppe 1 an Gruppe 2! Genießt die Probe, genießt unsere Lieder und lasst den Saal klingen! 🙂